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Pulver

Löschpulver gibt es für die Brandklassen B und C (sog. Normallöschpulver und Hochleistungslöschpulver), A, B und C (sog. ABC-Pulver oder Glutbrandlöschpulver) sowie D (sog. Metallbrandlöschpulver, Metallbrandpulver, oder M-Pulver). Umgangssprachlich wird der Wortbestandteil „lösch“ oft weggelassen, so dass beispielsweise von ABC-Pulver die Rede ist. Neben den – je nach Typ unterschiedlichen – Hauptbestandteilen enthalten Löschpulver Zusatzstoffe für bessere Rieselfähigkeit und zur Hydrophobierung. Zur Hydrophobierung wurden früher Alkali- und Erdalkalistearate verwendet, während heute eher Zuschlagstoffe auf Silikonbasis verwendet werden.

ABC-Pulver wurde in den 1950er Jahren als universelles Löschmittel für alle häufiger auftretenden Brandklassen entwickelt. Es ist das einzige Löschmittel, das die Brandklassen A, B und C abdeckt. Darüber hinaus ist es gut lagerfähig und besitzt eine hohe Löschwirkung. Es ist in den meisten Handfeuerlöschern enthalten. Theoretisch könnte man ABC-Pulver auch in stationären Anlagen und größeren mobilen Gebinden einsetzen, dort kommt jedoch meist BC-Löschpulver zum Einsatz, da derartige Anlagen in der Regel mit dem Schwerpunkt einer Brandbekämpfung der Brandklassen B und C eingesetzt werden. ABC-Pulver besteht überwiegend aus feinst vermahlenem Ammoniumdihydrogenphosphat und Ammoniumsulfat. Die Löschwirkung des ABC-Löschpulvers beruht bei Flammenbränden (Brandklassen B, C, teilweise auch A) auf dem Antikatalytischen Löscheffekt, bei Glutbränden der Brandklasse A bildet sich durch das schmelzende Löschpulver zusätzlich eine erstickende Sinterschicht auf dem heißen Brandgut.

BC-Pulver haben gegen Brände der Brandklassen A und D keine nennenswerte Löschwirkung. Bei Bränden der Brandklasse D (Metallbränden) kann es sogar zu einer Zersetzung des Pulvers kommen. Brände der Brandklasse F Speisefettbrände können zwar u. U. kurzzeitig gelöscht werden, ein Schutz gegen Wiederaufflammen nach Abnahme der Löschmittelkonzentration in der Umgebungsluft ist jedoch nicht sichergestellt. BC-Löschpulver werden praktisch nur dort in größeren Mengen vorgehalten und eingesetzt, wo spezielle Risiken der Brandklassen B und C gegeben sind, beispielsweise in der chemischen und petrochemischen Industrie, oder der Brandschutz bei nicht genauer bekannten Risiken sicherzustellen ist (beispielsweise der sog. Dreifachbrandschutz im Gefahrguteinsatz der Feuerwehren). Bei Löschpulver, das bei öffentlichen Feuerwehren in sog. „Pulverkugeln“ oder anderen mobilen Pulverlöschanlagen eingesetzt wird, handelt es sich meist um BC-Pulver. Die Löschwirkung des BC-Löschpulvers wird erreicht durch den Antikatalytischen Löscheffekt.

D-Pulver (auch: Metallbrandpulver, Metallbrandlöschpulver, M-Pulver) sind das einzige genormte Löschmittel für Metallbrände. Sie bestehen in der Regel hauptsächlich aus feinst vermahlenen Alkalichloriden (häufig Natriumchlorid). Besonderes Merkmal ist die hohe Reaktions- und Temperaturstabilität. D-Pulver wird in Handfeuerlöschern zu 12 kg, fahrbaren Löschern zu 50 kg oder größeren Behältern eingesetzt. Die Ausbringung erfolgt sehr weich und drucklos mit einer speziellen Pulverbrause, um die ggf. vorhandene Metallschmelze vorsichtig mit einer luftdichten Schicht abdecken zu können, die zu einer Sinterschicht zusammenbacken soll.